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Siehst du mich, Gott? Gedicht zur Jahreslosung

 

 

 

Siehst du mich, Gott?

 

Siehst du mich, Gott?

Schaust du auf mich,

wenn mein Blick voll Traurigkeit gen Boden gewandt,

wenn kein ermutigendes Wort mehr an meine Seele gelangt?

Warum-Fragen“ wandern durch mein Herz und drehen sich im Kreise.

Wo bist du Gott in all der Not, wo bist du in all dem Leide?“

Wenn kein Gebet mehr über meine Lippen kommt, siehst du mich auch dann?

Und ich frage mich: „Wann greifst du endlich ein, wann?“

Doch scheinbar nichts geschieht, kein Wunder bahnt sich einen Weg.

Ebnest du mir über dem tosenden Meer einen Steg?

 

 

Und schaust du auch auf meine Freunde, deren Lebensglück gerade zerrinnt?

Hast du sie im Blick, während Hoffnungslosigkeit in ihren Herzen Raum gewinnt?

Wo bist du, Gott, siehst du meine Lieben, die so sehr auf dich gesetzt

und deren Kummer und Verzweiflung auch mein Herz verletzt?

Schaust du auch auf diese Erde in die Krisenherde dieser Welt?

Bleibst du der Herr, der diesen Planeten zusammenhält?

Siehst du den Soldaten, der sich nur wünscht, dem Krieg zu entfliehen,

der auf Frieden hofft, um endlich nach Hause zu ziehen.

Blickst du auf den Vater, die Mutter, deren Sorgen ihre Welt verrückt,

Siehst du das Kind, wenn die Zukunftsangst seiner Eltern auch sein Herz bedrückt?

 

 

Wo bist du Gott, siehst du mich?

Wann erkenne ich endlich dein Licht?

Du flüsterst mir zu: „Kein Mensch auf dieser Welt bleibt ungesehen.“

Dein Schmerz, ich sehe ihn und werde mit dir gehen.“

Ich will neu darauf setzen, dass der Vater im Himmel mich liebt

und mich so wie Hagar in meiner Wüste sieht.

Und ich möchte hoffen, glauben und vertrauen

und mit dem Blick zum Himmel in die Zukunft schauen.

Auch wenn ich dich nicht sehe, siehst du aber mich.

Auch wenn ich nicht glauben kann, scheint dennoch dein Hoffnungslicht.

Selbst wenn du mir gerade unsichtbar erscheinst,

weiß ich doch, dass du neben mir sitzt und mit mir weinst.

Und wenn ich deine Nähe gerade nicht mehr spüre,

bleibt es sicher, du bist da, auch wenn ich es nicht fühle.

Ich will glauben, dass du mich so siehst, als wäre ich die einzige Person auf dieser Welt.

Ich möchte daran festhalten, dass deine Hand mich unsichtbar und doch sicher hält.

Will vertrauen, dass dein Blick mich niemals verlässt

und darauf hoffen, dass du in mir einen Stern in die Dunkelheit setzt.

Ich bin geliebt gehalten und getragen.

Dein Blick verändert sich nicht, ich muss nicht verzagen.

Und leise, ganz leise höre ich deine Stimme:

So wie Hagar sehe ich auch dich, mein Kind, ich liebe dich.

Meine Hand weicht nicht von deiner Schulter, mein Licht scheint heute für dich.

Deine Wüste ist mir bekannt, ich sehe dich, vertraue still.

Ich bin dein Vater, der das Beste für dich will.

In deiner Wüste werde ich Blumen säen.

In dem Sand der Verzweiflung wirst du Wunder sehen.

Mein Blick ist immer liebevoll auf dich gerichtet.

Meine Augen schauen auf dich, bis sich der Nebel lichtet.

Lass los, denn deine Wüste ist meine Sache.

Lass dich fallen und blicke auf das, was ich aus Wunden mache.

Nichts ändert etwas daran, „Ich sehe dich, auch wenn du es nicht siehst.“

Ich bin dein Vater, der dich bedingungslos liebt.

So wie Hagar darfst du glauben, ich habe einen Plan

und dann wirst du staunen, wie ich alles verändern kann.“

 

Langsam spüre ich wie mein Blick mich zum Himmel zieht.
Und ich flüstere
 voll Vertrauen: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“

 

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